Alphubel, August 2002

Aufstieg ins Täschtal

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  Mußte der gesamte Hausrat wirklich mit? Ulf und Stefan beim schweißtreibenden Aufstieg von Täsch.


Elysischer Zeltplatz und Abendessen im Abendrot: Die Entschädigung für den beschwerlichen Aufstieg.


1. Tag: Alphubelüberschreitung

 Das Ziel immer fest im Blick. Unten Wolken, oben Sonne, was will man mehr? Straffes Seil? So'n Glubsch, das hindert einen doch nur am Laufen.

Stefan und Ulf am Alphubel Südgrat auf dem Weg zur gefürchteten 'Eisnase', die diesmal zum Glück nur aus properem Trittfirn besteht. Im Hintergrund Allalinhorn  und Rimpfischhorn. Man beachte Ulf's spezielle Pickelhaltung: Zen Meditation oder anders einfach nur zu bucklig?

 

Auf dem Gipfel (4206m). Wieder mal das Matterhorn.

Obligatorisches Deppengipfelfoto. Ziemlich windig da oben.

Runter geht's über die Ostflanke. Dann queren entlang der Ostflanke im knöcheltiefen Sulzschnee und bei sengender Sonne. Schließlich wieder ins Alphubeljoch und hinunter zum Zeltplatz.

Alle mal wieder au net so fit: Das altbewährte alpine Abhängen am Nachmittag. Eidechsen am Berg?

Perfekt, erledigt, dieses war der erste Streich, und der zweite folgt sogleich ... so dachten sie. Die Alphubelüberschreitung lief wie am Schnürchen, wir sind akklimatisiert, das Wetter soll noch mindestens zwei Tage gut bleiben - morgen soll das Rimpfischhorn und übermorgen vielleicht auch noch das schlappere Allalinhorn dran glauben! Aber erstmal verliert der ein oder andere von uns den Glauben an die uneingeschränkte Verträglichkeit von grauem Gletscherwasser...

 


2. Tag: Die Rimpfischhorn-Dolorissima

Der nächste Tag beginnt mit einem Entsetzensschrei: "Es ist schon halb sechs!" Wir haben es fertig gebracht, zwei Wecker zu überhören (Absicht oder böser Wille?), und sind damit zwei Stunden später dran, als geplant. Also nix wie los, das Frühstück wird durch stramme Haltung ersetzt! Wir beginnen mit untertourigem Kreislauf den Aufstieg Richtung Gletscher. Nach etwa zehn Minuten überreicht Stefan den beiden anderen sein gesamtes Gepäck mit den unheilverkündenden Worten: "Mir is schlecht."

Trotzdem weiter? Natürlich trotzdem weiter, das gibt sich wieder!

Nach weiteren zwanzig Minuten sinkt Stefan auf einen Stein und übergibt sich.

Immer noch weiter? Aber sicher, jetzt geht's mir wieder besser!

Über die weitere Entwicklung der akuten Darmerkrankung schweigt des Dichters Höflichkeit ... Stefan aber wird in der Folge immer langsamer, bis er schließlich am unteren Ende des Mellichgletschers in den Schnee sinkt und verkündet, dass er keinen Schritt mehr weitergehe. Er besteht aber darauf, dass Ulf und ich einen Versuch unternehmen. Wir sollen ihn später wieder an Ort und Stelle abholen. Es ist allerdings schon 10 Uhr morgens, und eine kurze Erkundung des Weiterwegs auf dem schon aufweichenden Gletscher überzeugt auch den Rest der Truppe, dass eine Umkehr vorzuziehen sei. Denn die Spaltenbrücken sind fragil und die Moral, das Seil straff zu halten, ebenso.

 


Das unerreichte Rimpfischhorn.


Kurz vor der Kapitulation.                                         Krankenlager am Wegesrand mit Alphubel.

 

Der neuenglische Patient. Zuviel Twix gegessen?

Zurück am Zeltplatz betten sich alle erstmal zur Ruhe. Doch auf die beiden Gesunden harrt noch die wahre Herausforderung des Tages: Abstieg mit der gesamten Ausrüstung, die von drei Personen hochgetragen wurde ... Doch auch das geht vorüber, wenn auch mit geplätteten Füssen, und im Tal kann Stefan schon wieder eine Suppe löffeln. Der feste Vorsatz: Nie wieder einen Liter unbehandeltes Gletscherwasser auf nüchternen Magen trinken ...